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Es ist nicht die Ecke

„Es ist nicht die Ecke.“

Wenn Bob sich an der einen Ecke auf dem Reitplatz immer wieder erschrickt, könnte man schnell meinen: „Der hat was gegen die Ecke.“ Und so beginnen viele Menschen, sich genau auf diesen Ort zu konzentrieren – führen ihr Pferd vorsichtig hin, stellen es ab, lassen es stehen, reiten vorbei, wenden nochmal neu. Sie arbeiten an der Ecke, als wäre sie das Problem.

Doch was, wenn es gar nicht die Ecke ist?

Was, wenn sie nur der sichtbare Auslöser ist – der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt?

Bob trägt etwas in sich. Kein Misstrauen, keine Boshaftigkeit. Sondern eine große, leise Anspannung, die ihn im Alltag oft kaum sichtbar begleitet. Wenn seine Reiterin ihm Fragen stellt, dann antwortet er nicht klar mit „ja“ oder „nein“. Er murmelt innerlich ein „hm, vielleicht… ich versuch’s“, doch das reicht nicht, um sich wirklich getragen zu fühlen. Seine Gedanken sind wie Nebel, sein Körper wirkt verhalten, auf Rückzug programmiert.

Er ist bemüht – aber nicht sicher.

Er funktioniert – aber er fühlt sich nicht sicher.Und so bewegt er sich wie auf Eierschalen durch die Bahn, gerade so stabil genug, um nicht aufzufallen. Bis sie kommt – die berühmte Ecke.

Ein Schatten. Ein Windstoß. Ein Geräusch.

Und plötzlich ist alles zu viel. Bob scheut, springt zur Seite, rennt los.

Aber es ist nicht die Ecke, die ihn erschreckt.

Es ist sein gesamter innerer Zustand – sein Stresspegel, seine Unsicherheit, seine Anspannung –, der an dieser einen Stelle endlich sichtbar wird. Und genau das ist der Punkt, an dem wir Menschen so oft falsch abbiegen. Wir arbeiten an dem Ort, an dem sich das Problem zeigt, statt zu erkennen, wo es eigentlich entsteht.

Stell dir folgendes vor:

Du hast einen großartigen Tag. Du bekommst einen Heiratsantrag, eine Gehaltserhöhung, die Sonne scheint, dein Herz ist leicht. Und dann – stößt du dir den kleinen Zeh an. Autsch. Du zuckst zusammen, atmest tief durch, und lachst vielleicht sogar.

Aber an einem anderen Tag – da hast du verschlafen, den Bus verpasst, dein Partner hat sich getrennt und du hast gerade die Kündigung erhalten.

Dann stößt du dir den kleinen Zeh – und du brichst zusammen. Tränen, Wut, Verzweiflung.

Der Zeh ist nicht das Problem.

Er war nur der Moment, in dem alles zu viel wurde.

Und genauso geht es Bob.

Die Ecke ist sein angestoßener Zeh.

Was er braucht, ist keine Gewöhnung an eine Ecke. Er braucht Klarheit um seinen Stress loszulassen. Er braucht Reiter die ihn gut und sicher führen können. Die ihn lesen können, lange bevor er wegrennt. Die erkennen, dass ein Pferd, das sich bemüht, aber keine klaren Antworten bekommt, in sich selbst verloren geht.

Er braucht jemanden, der bereit ist, hinter das Verhalten zu schauen. Der versteht, dass ein Pferd nicht erst dann Hilfe braucht, wenn es wegrennt – sondern dann, wenn es sich innerlich schon leise verabschiedet hat.

Und genau dort beginnt meine Arbeit.

Nicht bei der Ecke.

Sondern bei dem, was unter der Oberfläche brodelt.

Möchtest du lernen, wie man Pferden diese Sicherheit gibt?

Wie du die echten Ursachen erkennst – statt nur die Symptome zu bekämpfen?

Wie du vom Reagieren ins Begleiten kommst – und dein Pferd wieder atmen lässt?

Dann lade ich dich von Herzen ein, zu einem meiner Kurse zu kommen.

Dort geht es nicht um Lektionen. Nicht um Kontrolle. Nicht um Ecken.

Sondern um echtes Verstehen.

Um Pferde, die sich wieder zeigen dürfen.

Und Menschen, die den Mut haben, hinter die Ecke zu schauen.

🌿 Aktuelle Termine, Inhalte & Anmeldung:

📍 www.imsinnedespferdes.com

📘 Auch auf Facebook: Im Sinne des Pferdes – Simone Carlson

Lass uns gemeinsam den Deckel heben.

Für dich. Für dein Pferd. Für eure Verbindung.

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