Billy,
Im Rahmen der Trainerausbildung durften wir schon das zweite mal mit Billy arbeiten.
Billy ist ein Toller.
Billy ist ein Pony.
Ein Pony mit großem Herzen.
Ein Pony mit unendlichem „Will to please!“
Und obwohl Billy schon als alter Hase gilt, zeigte er große Sorge beim gesattelt werden, dass sich später auch im geritten werden spiegelte. Im Prozess diese Sorge zu nehmen geht es erstmal darum die Ursache zu finden. Diese lag deutlich auf der Hand und Billy zeigte es noch deutlicher, da er die Sorge in Form von Stress in den Augen, Kopf weg drehen, resigniertes nach unten abtauchen etc. vermehrt bei einem seiner zwei Sättel zeigte. Es lag in erster Linie also an der Passform des Sattels.
Nicht ausschließlich aber eben überwiegend. Da hilft es nicht, ihm immer und immer wieder Sattel auf und ab zu nehmen, damit er sich an dem Prozess des Sattelns gewöhnen kann, denn es ist diesmal nicht das gesattelt werden, dass Stress auslöst, sondern die schlechte Sattelpassform. Zum Glück ist auch das Thema in der Ausbildung zum Pferdetrainer nach Im Sinne des Pferdes und im PferdeLeben Programm.
Es geht um mehr als nur Training, es ist ganzheitlich betrachtet eben genau das was es heißt: PferdeLeben!
Billy ist ein Naturbursche, der Sorge nur sehr dezent zeigt, so dass sie für das ungeschulte Auge kaum wahr zu nehmen ist. Und er ist ein anständiger Kerl. Der seine Sorge mit sich selbst ausmacht, und es nicht so wirklich nach außen trägt. Umso wichtiger ist es zu erkennen wann Sorge, Unwohlsein oder Stress beim Pferd beginnt. Oft ist es nicht mal ein ausweichen am Putzplatz, ein in die Stange beißen, sondern eine Veränderung im Ausdruck der wunderschönen Augen. Ich sehe es als meine Aufgabe, ein Bewusstsein zu schaffen, eben für diese kleinen Anzeichen des Stress und der Sorge.
Im Buch: „der Weg zur Verbundenheit“ gibt es ein Kapitel, indem ich Gesichtsausdrücke festgehalten habe, um Menschen zu helfen den Gefühlszustand des Pferdes darin erlesen zu können. Ein Pferdeverlag, wollte dieses Buch drucken, mit der Bedingung, dass ich hierfür Bilder von Pferdegesichtern verwende die viel deutlicher Schmerz, Stress und Sorge zeigen. Genau dass wollte ich eben nicht! Bilder zeigen, bei denen der letzte Laie erkennt, dass hier etwas falsch läuft. Ich denke wir alle sollten unsere Augen schulen auf die kleinen Anzeichen, damit wir damit umgehen können und unseren Pferden aus der Sorge helfen können. Damit unser Dialog mit dem Pferd nicht zu einseitig ist und auf einer viel tieferen, feineren Ebene verlaufen kann. Damit wir früher erkennen was unser Pferd braucht. Erkennen, darauf eingehen und helfen. Das ist der Weg zu einer guten Partnerschaft mit unserem Pferd.
Das ist es was Im Sinne des Pferdes ausmacht. Und Billy hat das, zum Glück für die Schüler, sehr deutlich gemacht. Danke Billy.
Eure Simone Carlson
Im Sinne des Pferdes.
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